Weitwandern nach Mariazell, © weinfranz.at

Die Etappenplanung

Merkliste aufrufen merken

Schritt für Schritt

Wer sich selbst, den Weg und mögliche Herausforderungen kennt, ist beim Weitwandern um viele Schritte voraus. Gute Planung ist nicht nur für Pilger-Neulinge unverzichtbar.

Auf ins Abenteuer! Der erste Schritt: die Schritte planen. Auch wenn es verlockend ist, spontan loszugehen: Mehrtätige Wanderungen sollten gut organisiert werden. Das lässt die Vorfreude wachsen und gibt Sicherheit. Wichtig dabei: Step by Step planen, den Prozess genießen und sich Zeit dafür nehmen. Denn manchmal erscheinen Ziele erstmal ganz schön groß – vor allem, wen sie neu im Leben sind. Vor allem für Pilger-Anfänger ist es deshalb gut, etwas ausführlicher zu planen.

Wer nicht rennt, erkennt.

Noch eine Lebensweisheit aus dem Pilgerrucksack. Das Leben ist kein Wettbewerb. Und Weitwandern schon gar nicht. Es geht nicht darum, der Schnellste oder die Erste zu sein. Es gibt kein falsches Tempo. Richtig ist, was Körper, Geist und Seele guttut. Das kann auch eine kürzere Etappe, ein bewusster Pausentag oder eine längere Rast zwischendurch sein. Nicht zuletzt, um die Schönheiten und Kulturschätze entlang des Weges in Ruhe zu erkunden.

Bei aller Liebe zur Individualität: Ein paar allgemeine Grundregeln und Tipps sind bei der Etappenplanung trotzdem hilfreich. Wir haben sie zusammengefasst.

  • Mentale und körperliche Fitness:
    Körper und Kopf sind ein wichtiges Team beim Pilgern. Sind beide fit und stark, können auch die Etappen entsprechend länger sein. Hier ist eine ehrliche Selbsteinschätzung gefragt: Wer nicht regelmäßig trainiert und im Alltag mehr Pausen braucht, plant auch seine Etappen besser kürzer.
  • Wegstrecken und Höhenmeter:
    15 Kilometer pro Tag für Anfänger bzw. 20 Kilometer und max. 1.000 Höhenmeter bei guter Fitness sind ein ungefährer Richtwert für gut ausgebaute Wanderwege wie die Via Sacra oder den Wiener Wallfahrerweg. Tagesetappen von 25 Kilometer oder mehr sollten eher erfahrenen Weitwanderern vorbehalten bleiben. Achtung auf die Topographie des Weges: Auch wer nicht im alpinen Gelände unterwegs ist, macht bei längeren Wanderungen schnell einige hundert Höhenmeter. Das braucht Zeit und Energie und sollte bei der Planung unbedingt mitberücksichtigt werden. Der Gehzeitrechner des Österreichischen Alpenvereins kann hier eine wertvolle Orientierung sein.
  • Rucksackgewicht:
    Am besten nur mitnehmen, was wirklich gebraucht wird. Je weniger Gepäck, desto leichter fällt das Gehen. Dann können auch die Etappen etwas länger sein.
  • Essen und Trinken:
    Mahlzeit und zum Wohl! Wer an der Via Sacra oder am Wiener Wallfahrerweg pilgert, ist in den Restaurants und Gaststätten entlang des Weges gut versorgt. Auch sonst gilt: hochwertige Nahrung und Snacks, viel trinken und möglichst wenig Alkohol tun dem Körper und damit auch der Ausdauer gut.
  • Wetter:
    Sonne und strahlend blauer Himmel sind ein echter Turbo beim Weitwandern. Voraussetzung: Es ist nicht zu heiß. Denn sowohl Hitze als auch Kälte wirken sich negativ auf die Ausdauer aus. Auch längerer Regen kann sich schnell auf das Gemüt schlagen und macht weniger leistungsfähig. Die Pilgerwanderung steht vor der Tür und es sind vier Tage nasskaltes Schmuddelwetter angesagt? Dann vielleicht besser verschieben. Denn die Sonne kommt bestimmt.